Posts mit dem Label Yahoo werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Yahoo werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 31. Juli 2007

Beklagenswerte Fundsachen

Die heutige Homepage von web.de, immerhin eines der wichtigsten Portale Deutschlands, ist an Irrelevanz kaum zu überbieten. Sex sells, ich muss es immer wiederholen. Ganz vorne bei der Unterminierung klassischer Nachrichten-Tugenden, gewissermaßen Antipoden der Ausrichtung nach Relevanz, sind die verlegerisch ungebundenen Portale wie web.de und T-Online und Yahoo ja immer. Aber heute wird es besonders deutlich. Topgeschichten bzw. Aufmacher in den Screens in der oberen Bildschirmhälfte bei web.de sind heute: Immer mehr Deutsche gehen fremd, Immer mehr Veganer lehnen Sex mit Fleischessern ab. Wer mir jetzt Prüderie oder Lamento vorwirft und sagt, das seien doch lustige Meldungen, möge einen Blick auf die anderen Top-Storys werfen: Binsen wie "Entspannung hilft bei Stress", zweifelhafte Storys wie "Daniel Tammett kann sich 22.000 Ziffern merken" und die vollkommen unnötige singende Paris Hilton. Das ist also die Quintessenz eines Nachrichtentages. Diese beklagenswerte, quotenträchtige Nachrichtenauswahl können auch die als Feigenblatt erwähnten Brände auf den Kanaren nicht antagonisieren.

Dienstag, 1. Mai 2007

(Fach-)Verlagsmanager fürchten Google & Co.

Ganz interessante Aspekte beleutet eine Story über "Fachverlage im Fusionsfieber" der Zeitschrift "Werben & Verkaufen". In den hinteren Absätzen setzt sich das Blatt mit der Entwicklung digitaler Produkte auseinander. Es heißt dort, dass familiengeführte Fachverlage oft notwendige Investitionen scheuen, "um den gelegentlich steinigen Weg ins Online-Zeitalter zu gehen." Sie sind sich unsicher, ob sie mit digitalen Angeboten Geld verdienen. Aber nicht nur das: Sie fürchten auch neue, starke Konkurrenten. 63 Prozent der im Rahmen einer von W&V durchgeführten Umfage befragten Verlage davon aus, dass Suchmaschinen wie Google oder Yahoo mit speziellen Angeboten den etablierten Anbietern von Fachinformationen künftig das Leben schwer machen. Die Fachverlage sehen in Google & Co. eine große Bedrohung, schreibt W&V.

Das überrascht doch eigentlich. Denn ausgerechnet dort, wo Information nicht "Commodity" sind und sich durchaus bezahlpflichtige Angebote durchsetzen ließen, wird der Kampf gegen die Suchmaschinen erst gar nicht aufgenommen?

Offenbar verkaufen Eigentümer ihren Verlag lieber als sich dem neuen Medium zu stellen. Schade das.

BDZV-Präsident Helmut Heinen ist da optimistischer. Mit Blick auf die Lage der Zeitungen, deren Auflage im ersten Quartal 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 600.000 Exemplare zurückging, sagte er: "Natürlich machen uns sinkende Auflagen zu schaffen. Doch was wir an gedruckter Reichweite verlieren, wollen und können wir elektronisch und digital hinzugewinnen", berichtet der Online-Mediendienst Newsroom.

Er sieht demnach als Herausforderung für die Zetungen, dass sie die Leser "dort abzuholen, wo sie sind - online oder mobil, mit Podcasts, Vodcasts oder Internet-TV" (...) und wenn gerade auch bei den jüngeren Leser dies eher im Internet der Fall sei", dann eben im dort.