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Donnerstag, 13. Dezember 2007

Verdrängungswettbewerb statt Crossmedialität?

Viel diskutiert ist die Frage, ob Online-Medien klassische Medien verdrängen oder ersetzen. Spannende Aussagen finden sich heute in einem Bericht des Branchendienstes de.internet.com Nachrichten-Sites drängen demnach die Lektüre von Tageszeitungen deutlich zurück. So die Einschätzung von Experten, die im Magazin Medien & Kommunikationswissenschaft befragt wurden. Je stärker die Nutzungszunahme von Online-Nachrichten in einer Altersgruppe sei, desto gravierender folgten Einbußen der Tageszeitungen.

Besonders stark betroffen sind laut dem Bericht die Alterssegmente der 25- bis 34-Jährigen und der 35- bis 44-Jährigen. Das prognostizierte Ergebnis: Online und Print laufen nicht parallel oder ergänzen sich gar, sondern machen einander zunehmend Zuwendungsressourcen streitig. Das verwundert nicht, denn im Wettstreit um den Leser ist die wichtigste Ressource einfach begrenzt: Zeit. Insofern wird sich künftig die Frage stellen, ob klassische Medienanbieter ausreichend wirtschaftliche Power haben und Bereitschaft, sich im Netz der Fülle von Konkurrenten zu stellen, die ebenso Zugang zu Lesern haben, aber weitere nutzwertige Dienste anbieten, wie z.B. E-Mail oder Social Networking. Gut beraten scheint jeder, der sich mit diesen Diensten investierend auseinandersetzt. Insofern überrascht etwas, dass die sueddeutsche.de ihr sued-café erst einmal etwas zurückzufahren scheint.

Lesegold und als solches zu empfehlen ist zu dieser Diskussion ein SpOn-Bericht von Christian Stöcker. Obwohl sich ja einige recht einig sind, dass das Papier ja per Definition viel solider ist als das Internet.