Jeder fünfte Deutsche liest mittlerweile Nachrichten im Internet, meldet die Nachrichtenagentur ddp. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden die 20 meistgenutzten News-Portale in Deutschland rund 1,8 Milliarden Mal besucht, ergibt eine Studie des Branchenverbandes Bitkom. Das ist ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bitkom führt den Boom darauf zurück, dass klassische Zeitungen und Magazine ihre Online-Portale in den vergangenen Monaten massiv ausgebaut hätten. Fazit des Branchenverbandes: "Die Grenzen zwischen gedruckter Zeitung und Online-Journalismus schwinden."
Das klingt gut für Portale und Verlage, hat aber einen Haken. Denn an Refinanzierungsmöglichkeiten mangelt es den meisten Verlagen nach wie vor. Bezahl-Abos lassen sich bekanntermaßen nicht durchsetzen und Bannerwerbung wirft bei den meisten viel zu wenig ab.
Wie teuer es ganz offenkundig ist, komplexe Nachrichtenredaktionen zu betreiben und einen vollwertigen - und künftig multimedialen - Newsroom zu betreiben, wissen wir spätestens, seit auf Druck der Heuschrecken wichtige Nachrichtensendungen von Sat1 abgeschaltet wurden.
1 Kommentar:
Die Kosten des Nachrichtenformates sind nicht der Grund für die Einstellung der Sendung. Wer seine Rendite von derzeit 22,2 Prozent auf bis zu 30 Prozent anheben will und sich noch dazu von McKinsey beraten lässt, hat ganz andere Maßstäbe. Eine Erhöhung der Managergehälter geht sich ja auch noch aus.
Ein Fernsehsender pflegt seine besten Pferde im Stall und die Nachrichtenmagazine waren beide sehr beliebt. Hier wird ein ganz anderer Kurs gefahren. Rendite rauf, Inhalt raus und der Rezipient ist eh wurscht, vom Arbeitnehmer ganz zu schweigen.
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