Mittwoch, 2. Mai 2007

Zeitungen gegen Öffentlich Rechtliche

Die Zeitungsverleger fordern ARD und ZDF einer Meldung von medienhandbuch.de zufolge auf, die Expansion ihrer Online-Angebote zu beenden. Mit der Praxis der vergangenen Jahre, ständig neue Dienste zu entwickeln und dafür stets eine Erhöhung der Rundfunkgebühren zu fordern, solle endlich Schluss sein, zitiert der Online-Dienst einen Sprecher des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Jede Erhöhung der "Zwangsgebühr" belaste das Medienbudget der Bürger zusätzlich; zudem verzerrten die ausufernden Angebote den Wettbewerb. Anders als ARD und ZDF sind die Verlage darauf angewiesen, im Internet Geschäftsmodelle zu entwickeln - Werbeerlöse zu generieren und Bezahlangebote zu schaffen. Den Öffentlich Rechtlichen wiederum ist es gar nicht gestattet, werbefinanziert zu arbeiten. Ein Konflikt, aus dessen Konsequenz hervorgeht, dass die Öffentlich Rechtlichen befürchten, im Netz künftig keine ausreichende Rolle zu spielen.

Andererseits wird Kritik geübt an Angeboten, die über den öffentlichen Auftrag hinaus gehen. Beispielsweise betreibt Einslive eine kostenlose Partnerbörse namens "Liebesalarm".

Welchen Problemen sich rein kommerzielle Web-Services aktuell stellen müssen, hat Thomas Knüwer (Indiskretion Ehrensache) beispielhaft zusammengeschrieben:

Zitat von Handelsblatt.com: "Am Dienstagmittag, 13 Uhr US-Zeit, entfernte die Internet-Nachrichtenplattform Digg den Link zu einem Artikel darüber, wie DVDs mit hochauflösenden Filmen geknackt werden können. Acht Stunden später ist nicht nur dieser Link wieder da, sondern Hunderte andere zum Thema – und Digg vielleicht bald nicht mehr: Das Start-up aus dem Silicon Valley könnte zum Symbol dafür werden, welche Macht die Nutzer einer Plattform über deren Betreiber haben – bis hin zum geschäftlichen Exitus."

Werkkanon sagt dazu: Das ist Lesegold!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Meines Erachtens sollten die Öffentlich-Rechtlichen ihren Back-Katalog auf eine vernünftig gestaltete Videoseite stellen. TV in Echtzeit ist anachronistisch, ich will schauen, wenn ich Zeit habe. Dafür wären die Gebühren auch im Online-Angebot gut angelegt. Leider dürfen die ÖRs nicht allzu viel investieren.

S.a. auch meine Forderung nach einem öffentlich-rechtlichen Youtube.

http://www.heise.de/tr/blog/artikel/83210