Habe ein Ranking auf stern.de entdeckt, das mich als Wirtschaftsjournalist besonders interessiert. Eine Übersicht, wer am meisten verdient im Aufsichtsrat. Sehen wir mal ab davon, dass wir das Thema so ähnlich vor Monaten schon in der "Welt am Sonntag" hatten. Aber egal, eine immer wieder spannende Gehaltstabelle der Chefkontrolleure. Leider ist es eben keine Tabelle, sondern eine Bildergalerie. Die Darbietungsform ist legitim, aber Leser-Verirrung. Und dazu noch eine, die nicht sonderlich benutzerfreundlich ist, sondern etwa auf meinem recht normal eingestellten Monitor immer wegspringt.
Theoretisch betrachtet ist die Redaktion von stern.de doppelt geschickt: Superlativ trifft Fotostrecke. Reizwörter und Superlative sind die eigentlichen Klick-Magnete. Dazu kommt: Zehn Artikel wiegen nicht die Reichweite einer hoch frequentierten Bildergalerie auf.
Also? Lieber ein tüchtig zerhacktes Ranking als ein vielleicht zweigeteilter Text mit Übersicht, sagt sich (auch) stern.de. Online-Redaktionen denken halt nicht nur an den Leser, dem mit einem schlichten Text samt Tabelle mehr geholfen wäre.
1 Kommentar:
Jetzt wäre es aber auch wichtig zu wissen, wie viele Klicks diese Taktik eingebracht hat. Ich persönlich klicke Galerien grundsätzlich nicht mehr an, wenn es nicht wirklich um schöne Fotos geht. Infos in Galerien suchen? Sinnlos! Das weiß doch mittlerweile jeder halbwegs erfahrene User. Prognose: Galerien werden wir mit abnehmender Tendenz angeboten bekommen.
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