Montag, 19. November 2007

Nivea macht Werbung, Lokalzeitung in Gefahr

Nivea macht eine Weihnachtswerbekampagne im Internet, zum Beispiel bei Spiegel Online. Das ist keine Fußnote, das ist ein weiterer Vorbote. Wenn die Hersteller von Konsumgütern das Internet fest ins Herz schließen, dann wird es gefährlich für die Zeitungen, vor allem für regionale Blätter. Dann wird nämlich richtig viel Geld ins Web umgeschichtet. Geld, das den Zeitungen dann fehlt. Wenn man ehrlich ist, hängen ganz viele Zeitungen am Tropf ganz weniger Elektromärkte, Discounter und Möbelhäuser. Die Gefahr ist also groß.

Haben wir damals auch in unserer Studie angedeutet, dass dies ein - jedenfalls in Chefetagen von Regionalzeitungen - unterschätztes Problem ist. Es zeichnet sich ab, dass Anzeigenkunden künftig nur noch tatsächlich angeklickte Werbung bezahlen. Gleichzeitig werden die Preise für Werbung im Netz generell sinken. Der aus der Printwelt überlieferte Tausender-Kontaktpreis wird über kurz oder lang verschwinden. Leidtragende sind diejenigen Medienhäuser und Verlage, die große Redaktionsapparate mit Hilfe von Werbeeinnahmen refinanzieren müssen, aber mit ihren Nachrichtensites nur eine geringe Reichweite erzielen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

cpm wird aussterben? kühne behauptung. nicht umsonst gibt es unterschiedliche abrechnungsmethoden, nämlich für unterschiedliche zwecke. bei einer branding-kampagne, wie es grafische bannerwerbung nun mal meistens ist, kann man nicht per klick abrechnen. der visuelle impact der einblendung muss dem publisher entschädigt werden. unter optimierungsgesichtspunkten würde ich sonst als werbetreibender "unklickbare" image-kampagnen konzipieren und damit "branding for free" machen können.
deshalb: cpc für textanzeigen (prinzip adwords), cpm für image-anzeigen.

ansonsten super blog, gute themen!

gruß

Anonym hat gesagt…

noch ein punkt: wieso sollten die online-anzeigenpreise sinken? limitierter bestand an trafficstarker werbefläche, limitierte aggregierte aufmerksamkeit der rezipienten, aber stark steigende online-werbebudgets. müsste auf längere sicht normalerweise eher die preise hochtreiben.